In der Pop-Musik ist zuletzt immer sehr viel von Minimalismus zu hören und lesen gewesen. Der Maximalismus im Gegensatz ist nicht unbedingt positiv besetzt, eher etwas verrufen. Völlig zu Unrecht allerdings, man höre nur (und dafür bietet sich hier ja die Gelegenheit) Anna Meredith live. Nicht dass die klassische Komponistin aus Schottland keine eher reduzierteren Lieder schreiben könnte, aber in ihrer Liveband vereinen sich Synthesizer, Klarinette, Cello, Tuba, Gitarre und Schlagzeug.
Und von denen macht Meredith gehörig und in allen Lautstärken Gebrauch. Ihr Debütalbum »Varmints« spannt meisterlich den Bogen zwischen Konzertsaal, Autoradio und Dancefloor. Ja, sogar ein Moshpit ist zu dieser Musik bisweilen denkbar. Pitchfork schrieb folgerichtig von einem musikalischen »Kaleidoskop«, während der Preis für das »Scottish Album of the Year« in Anna Merediths Hände wanderte. Maximal toll!