Sie sind keine Bois aus der Zukunft, sondern Bois unserer (und damit auch ihrer) Zeit. Genau, Bois. Boiband machen ein I aus dem Y – ein halber Strich weniger für ein Bandkonzept, eine ganze Grenze (oder zwei, drei) mehr im Abrissplan des gesellschaftlichen Normverbunds. Denn Boiband fordern die Akzeptanz schwangerer Daddies, die Effeminisierung des Abendlandes und die Gründung einer Stiftung, um Begrüßungsgeld an Trans*leute zu verteilen.
Sie singen von »Herosexuals« und »Hermmaids«, problematisieren das »Mannsein als Penis-Talent« (so die offizielle Bandbiografie). Auch die Musik entzieht sich unsinnigen, beschneidenden Festlegungen. Gesichert ist derweil Folgendes: Boiband sind der Performer und Autor Tucké Royal, Musiker Hans Unstern und Produzent Black Cracker; und sie führen ihr erstes Album (erscheint bei Staatsakt) gemeinsam auf.