Gerne wird behauptet, elektronische Musik habe einen »geschlechtslosen Sound«. Doch das ist bloße Theorie. Auch hier und heute dominiert schließlich das Narrativ vom männlichen Genius. Künstlerinnen hingegen werden zumeist nur als Interpretinnen wahrgenommen. Dass eine Björk ihre Musik tatsächlich selbst produziert? Für viele unvorstellbar. Und auch die aktuelle feministische Welle im Pop verändert weder die gesellschaftlichen Rollenstereotypen noch den “Status Quo” der Künstlerinnen. Joni Mitchells Einsicht, ausgesprochen auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, dass jeder Mann, der auch nur im Raum mit ihr gewesen war, Credit für ihr Genie erhielt, scheint unverändert aktuell. Was bedarf es also, um einen nachhaltigen Wandel einzuleiten? Welcher politischen Änderungen, um Chancengleichheit herbeizuführen? Und was können Förderstrukturen, was Kultureinrichtungen und Veranstalter*innen zur Veränderung beitragen?
Mit diesen Fragen beschäftigen sich Mo Loschelder, Bettina Wackernagel und Diana McCarty. Wackernagel und Loschelder gehören zum dreiköpfigen Leitungsteam des hervorragenden Festivals »Heroines of Sound«. Mit dem Fokus auf weiblichen Künstlerinnen elektronischer Musik stärkt das Festival nachhaltig die Präsenz dieser im Musikbetrieb. McCarty ist Gründungsredakteurin des freien Künstler*innenradios reboot.fm.
Diese Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.