Die beiden Österreicher Richard Eigner und Roman Gerold haben eine Prämisse: Alles taugt zur Klangerzeugung! Da wird mit Schneebesen und vibrierenden Eiern genauso musiziert wie mit Kalimbas und Gitarren. Notfalls baut man sich seine Instrumente sogar selbst. Doch die Musik, die Eigner und Gerold unter dem Namen Ritornell machen ist nicht einfach akustische Musik, sondern akustische Electronica. Bei Ritornell ist alles verkabelt, werden die Sounds elektronisch amplifiziert, manipuliert, umgemodelt. Am Ende scheinen ihre Songs zu schweben und in alle Richtungen durchlässig zu sein. Drei Alben hat man auf diese Weise bereits eingespielt und beim Berliner Label Karaoke Kalk veröffentlicht.
Ritornell on FacebookÜber »SKM 60«
Auch wenn die eigene Erinnerung vielleicht zunächst etwas anderes behauptet, aber: 1997 war ein gutes Jahr für Pop-Musik. Schließlich wurden damals drei Labels gegründet, die bis heute den Sound der Gegenwart mitprägen: Shitkatapult, Karaoke Kalk und Monika Enterprise. Sie veröffentlichen und veröffentlichten etwa Alben von T.Raumschmiere und Apparat, von Bill Wells und Hauschka, Barbara Morgenstern und Gudrun Gut; kurz: visionäre Sounds, kluge Texte (falls vorhanden) und, ja, Hits. Die großen Umwerfungen im Geschäft der frühen 00er Jahre haben die drei überlebt, ihre Relevanz in den Bereichen Pop und elektronischer Musik sich bis heute erhalten. Bei »Pop-Kultur« feiern die Berliner Indies gemeinsam und unter dem Titel »SKM60« dreimal zwanzig Jahre Labelarbeit mit einem Programmschwerpunkt aus Konzerten, DJ-Sets und Talks.