Inwiefern sind wir selbst präsent, wenn wir sprechen? Schließlich sind die Worte doch Worte anderer. Und wie gut können wir einander wirklich kennen, wenn wir eine Sprache benutzen, die niemals die unsere ist? Die Dichterin, Autorin und Übersetzerin Julian Lans Nowak befasst sich mit diesen Fragen in diesem, ihrem neuesten Werk mit dem Titel »Translator«.
Entstanden ist dieser an die digitale Kommunikation des 21. Jahrhunderts angelehnte Hybrid aus Theaterstück und Performance zusammen mit dem Musiker Loke Rahbek aus Kopenhagen. Dieser spielt u.a. in den Gruppen Damien Dubrovnik und Lust For Youth, betreibt das Avantgardelabel Posh Isolation und sorgt gerade mit dem »Bubblegum Industrial«-Sound seines Soloprojekts Croatian Amor für Furore. Es handelt sich um eine exklusive Arbeit für »Pop-Kultur«. Die Performance wird zudem live von Berlin Community Radio übertragen.
Über Typewriter-Klangwelten
Klangwelten konzipieren sich sprachlich, beim Schreiben wird derweil Musik gehört. Während Literatur Songs inspiriert, folgt die Lyrik einem Rhythmus. Das literarische Schreiben und die Musik sind miteinander verbunden, die Disziplinen zehren voneinander, ihre Grenzen verwischen. »Typewriter-Klangwelten« ist ein mehrtägiger Versuchsaufbau, der an der offenen Schnittstelle von Literatur und Musik nach neuen hybriden Formen forscht. Hier treffen nach einem Konzept des Musikers, Journalisten und Autoren Hendrik Otremba weitere Musiker*innen auf Autor*innen, nicht selten in Personalunion, stets aber mit unterschiedlichen Perspektiven, um die Verhältnisse neu auszuloten – in Form eines Talks, einer Konzertaufführung eines Romans, eines literarischen Radiohörspiels und einer gleich beide Felder bedienenden Mensch-Maschine. Am Anfang steht ein Zitat von Blumfeld: »Ich hab' keine Knochen mehr / Dafür Tinte für zwanzig Bücher im Bauch«.