Typewriter-Klangwelten: Annika Henderson & Raoul Sanders »The Writing Robot«

24.08.17 / 19:30 - 20:00 / /
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Annika Henderson (Photo: Shinya Kato) & Raoul Sanders

»White cables hang from hearts, beats they’re guided synchronised« – so beobachtet die Musikerin, Autorin und Dichterin Anika in ihrem Gedicht »Scratcha«. Der Mensch hat die Maschine erschaffen, in dem er die Realität zu Nullen und Einsen abstrahierte. Wir entwarfen das Modell. Ein Modell, das sich jetzt verändert, weil die Realität sich an eben dieses anpasst. Musik und unser Geschmack stehen unter einem gemeinsamen Nenner: Wir wollen mehr von dem, was wir bereits kennen. Aber welche Zukunft der Kunst ist das? Welche Zukunft der Musiker*innen und Autor*innen? Entlarven sich Künstler*innen selbst als redundant, wenn sie bei den Erfolgsmodellen der Vergangenheit verbleiben?

Solche Fragen bilden den Rahmen für diesen besonderen Auftritt von Anika und dem Writing Robot. Die Maschine erschafft den Text, die Künstlerin intoniert und vertont diesen. Ein Wechselspiel zwischen Text, Stimme und Musik entwickelt sich. »The Writing Robot« ist eine Kollaboration von Anika und dem Programmier Raoul Sanders. Es handelt sich um Anikas nunmehr dritte »Pop-Kultur«-Performance.

Anika: vocals, music
Raoul Sanders: concept development / tech specialist
Robot: words, mind, body and soul
Hendrik Otremba – concept Typewriter-Klangwelten

Über Typewriter-Klangwelten

Klangwelten konzipieren sich sprachlich, beim Schreiben wird derweil Musik gehört. Während Literatur Songs inspiriert, folgt die Lyrik einem Rhythmus. Das literarische Schreiben und die Musik sind miteinander verbunden, die Disziplinen zehren voneinander, ihre Grenzen verwischen. »Typewriter-Klangwelten« ist ein mehrtägiger Versuchsaufbau, der an der offenen Schnittstelle von Literatur und Musik nach neuen hybriden Formen forscht. Hier treffen nach einem Konzept des Musikers, Journalisten und Autoren Hendrik Otremba weitere Musiker*innen auf Autor*innen, nicht selten in Personalunion, stets aber mit unterschiedlichen Perspektiven, um die Verhältnisse neu auszuloten – in Form eines Talks, einer Konzertaufführung eines Romans, eines literarischen Radiohörspiels und einer gleich beide Felder bedienenden Mensch-Maschine. Am Anfang steht ein Zitat von Blumfeld: »Ich hab' keine Knochen mehr / Dafür Tinte für zwanzig Bücher im Bauch«.